30.09.2015
Buchbesprechung zu "Wie das Gehirn die Seele macht"
Gerhard Roth hat ein wichtiges Buch schlecht geschrieben! Ja, Sie lesen richtig. "Wie das Gehirn die Seele macht" lautet der einladende Titel eines Buches, das Roth gemeinsam mit seiner Kollegin Nicole Strüber verfasst hat. Zentral dabei ist die Frage, wie das Psychische im menschlichen Gehirn entsteht, wo es seinen Sitz hat, wie es beeinflussbar und auch nachträglich noch veränderbar ist, wie und warum Therapie wirksam sein kann. In neun Kapiteln gelangen die Autoren von der Beschreibung des Gehirnaufbaus, insbesondere des limbischen Systems und der Funktion von Transmitterstoffen und Neurohormonen über die Entwicklungsbedingungen der Persönlichkeit zu den psychischen Erkrankungen und Störungen und deren möglichen Behandlungsweisen, um schließlich die Wirkungsweise von Psychotherapie aus Sicht der Neurowissenschaft zu diskutieren. Diese Struktur ist auf den ersten Blick vielversprechend und in Bezug auf zwei Themenfelder auch erfolgreich:
Überzeugend ist die Darstellung von sechs psychoneuronalen Grundsystemen: dem Stressverarbeitungssystem, dem internen Beruhigungssystem, dem Bewertungs- und Belohnungssystem, dem Impulshemmungssystem, dem Bindungssystem sowie dem System, das für den Realitätssinn und die Risikobewertung zuständig ist.
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